Zahn der Zeit Jeder Mensch braucht um zu essen, jedes Tier braucht um zu fressen feste Vorderzähne, scharf zu beißen, ins knack gesunde Korn zu reißen, klein, klar, getrennt zu zerlegen wie uns die Künste vorgeben. Nie haben die Nager eine Lück', geborstener Hauer wächst zurück, doch bei Menschen nagt die Zeit mit verführerischer Süßigkeit in die schützenden Schmelzkerne der technisierten Post-Moderne. Mit Fäulnis in bleichen Gaumen, Nuscheln und vermiesten Launen fehlen die zwei weißen Schneider, Härte, Kante und Griff der Keiler, unterhöhlen den forschen Traum im öden Zahnarztwarteraum. Die lange Spritze zur Narkose führt zur kurzen Angstneurose, Bohren ist ganz ohne Schmerzen, das Spiegelbild lacht von Herzen nach sanft befreiender Kosmetik für jede kulinarische Artistik.