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Eingang
Mein Stift füllt die Zeilen,
Und Sie lassen hinter sich
Betrieb, Gestank und Lärm,
Meine Gedanken entfalten,
Und Sie halten die Augen
In der Ruhe des Sinnens;
Ich komme zeitig zum Ende,
Und Sie kritisieren die Verse,
Um schärfer zu beschreiben.
(1982 - 2012)
I stimme
I stimme ein Loblied an
Auf deine feinen Züge,
Sanfte Augen, sanfter Sinn.
Die Strähnen deiner Haare
Eifern flüsternden Bändern,
Beide bewegt im Wind.
Wie die Blätter einer Rose
Süßen Duft ausstrahlen,
Sende ich guten Willen.
(1979 - 2016)
Die Formen
Die Formen widersprechen sich,
Pfeile zeigen in Gegenrichtungen
Im Sokrates Skulpturenpark.
Durch das Licht eines Blicks
Glätten sich Eisenträger,
Spannungen in Stahl.
Durch die Wärme eines Lächelns
Tanzen Stangen und Ketten
Eine Runde in Harmonie.
Meine Schritte wenden sich,
Mein Herz ist froh,
Was deine Finger berühren
Erwacht zu Leben.
(1986 - 2012)
After separation
After a long, forced separation, I see you again,
Embracing your heart, bundling, untangling your hair,
A second puberty revealed physiologically a two part
Gland, regulated by one sympathetic nervous system.
From night to night, I begin a new story,
'I am now tired and have heard this one before'.
From pole to pole, we live our independent lives,
We both work and together just make ends meet.
From end to end we grant each other freedoms
And send us kind, patient and moral support.
From youth to age, our love is a weak, fragile bond,
Our first decisions in life are basic religious ones.
Our great human love is restrained to a kiss,
We pray, may He imbue it with lasting breath.
(2011)
Im Wind
Im Wind wiegen Äste leicht,
Blätter heben ein Schild
Zu Atem: Fried.
(1988 - 2012)
Wahrnehmung
Durch Wahrnehmung und Reflexion
Fliessen unsere Sinne über mit Licht
Im offenen Kosmos des Vestandes.
Mit Nachdenken und Ausdruck
Möge jeder seine Überzeugung bilden,
Frei in jedem einzelnen Leben.
Wie im Schreiben von Gedichten
Das Leben das größte Vermögen ist,
Möge überlegter Einsatz führen
Zu Frieden und auch Anregung.
(2009 - 2012)
| Science fiction | |
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| Was bedeutet dieser Planet | |
| in kosmischen Dimensionen? | |
| Wo immer - Wann immer | |
| kosmische Dimensionen sind | |
| gut - böse | |
| richtig - falsch | |
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| Was bedeutet dieser Planet | |
| auf dem wir nicht überleben? | |
| - Außer durch die Natur | |
| als erste Raketenstufe, | |
| als zweite Wissen, | |
| Vision ist Zündung | |
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Lift off: | | Abbruch: |
als Sprit verbrannt | | als Sprit verbrannt |
wird menschlicher Esprit, | | werden alle Ressourcen, |
navigiert mit | | navigiert in Richtug |
kosmischem Kompass | | planetarischer Katastrophen |
weit weg zu kommen. | | und Selbstvernichtung. |
| | |
| Die Erde ist verschlungen. | |
(2018)
Die Blätter
Die Blätter verdörren
Und bedecken den Weg,
Der sich verliert, - wohin?
Der Abend verlischt,
Seine Strahlen ermatten
Und verhüllen die Sicht.
Folgte er einer Allee,
Würde er sich verlieren, -
Wohin fällt sein Schritt?
(2016 - 1972)
Mit weiten
Mit weiten Augen
Sah ich voraus:
Der Tag brachte
Nur ein paar Stunden.
Auf ruhiger Lehne
Sah ich meine Ziele:
Schattiger Abend
Setzt jetzt ein.
Ich strecke meine Hand
Dein Angebot zu greifen:
Dein Wort wird halten
Ewiglich.
(1980 - 2012)
Ein Körper
Ein K¨rper aus Fleisch,
Abgeschabt und
Zu Staub zerfallen,
Werden seine Taten
Überdauern, oder sein
Geist in Erinnerung?
Aber nach 1000 Jahren
Ist die Sprache fremd,
Ist der Sinn verloren.
Ein Funke Witz,
Eine Spanne Leben, -
Das Unscheinbarste, -
Hatte gezündet.
(1980 - 2012)
Lebend, bewegend und wach zu sein
Ist besser als alle Zeit, die nicht bleibt.
(1982 - 2013)
Chrysanthemen am Wegesrand,
Täglich verseucht, verwelken,
Frischer Samen weht auf Stein,
Wird er die Felsen räumen?
Was in die Furchen der Äcker fiel
Wird mit der Ernte ausgerissen,
Allein, der sich in Spalten rieb,
Treibt jährlich Blüten dazwischen.
(2013 - 1973)
Gittertore
Gittertore zerteilen den Blick,
Nur wenige stehen am Abend
Vor der ausgestorbenen Fabrik.
Fast alle hasten stumm entlang
Und folgen der Häuserreihe
Mit scheinender Ladenfront.
Ihre Augen gefesselt vom Glanz,
Haften am lockenden Hort, -
Von ihm sind sie eingefangen, -
Sucht einer des anderen Wort,
Er findet es nicht.
(2013 - 1971)
Knotenpunkte
Den Menschen zu beschreiben
Studierst du seinen Verstand,
Handlungen werden geschmiedet,
Demonstrativ,
Schritt für Schritt.
Die Gesellschaft zu beschreiben
Studierst du ihre Themen,
Nicht-Handlungen täuschen,
Mord wird geschmiedet,
Schlag auf Schlag.
Unsere Zeit zu beschreiben:
Vor leeren Diskussionen,
Banalität des Rauchens
Steigt auf Ring für Ring,
Gemein und grob.
(2014 - 2016)
Zungen
Tote Worte häufen sich auf,
Heilige und abgegriffene
Werden vom Brauch verfälscht,
Von steten Sedimenten
Zu Briketts gepresst.
Bleibt da noch neue Sprache? -
Was ganz unbeachtet blieb!
In der Apostelgeschichte 2,4
'Sie redeten in neuen Zungen'.
Heute spricht Sein Wort
Aus Abhandlung, Präsentation,
Projekt und Klage.
(2016)
Mein Standpunkt
Die Seiten geblättert,
Ihre Längskanten in den Mittelspalt gesteckt,
Kommentiert: 'Fehler wiederholen sich hier',
Als wöchentlich zermalmender Kritiker
Ist mein größtes Problem im Leben
Meiner Frau zu verdeutlichen,
Wenn ich aus dem Fenster
Suchend umherschweife,
Arbeite ich.
'Warum schreibst du nicht
Einen neuen Roman nach Maß,' - schlägt sie vor,
'Statt gelegentlich eine Reihe von kurzen Versen?
Es wird dir einen Namen und Geld verleihen!'
Ich kann Lesern keinen Charakter anbieten,
Der weniger Mut und Erfahrungen hat,
Als ich fiktional entwickeln kann, -
Das wache, liebende Herz
Ist das meiner Frau.
(2014 - 2016)
Ein Dichter
Ich bin kein Bildhauer, -
benötige keinen Stein.
Ich bin kein Maler, -
benötige keine Staffelei.
Ich bin kein Musiker, -
benötige kein Instrument.
Ich bin nur ein Dichter, -
Werfe ein Herbstblatt hoch
Von Frühling und Sommer,
Ohne Namen oder Adresse,
Nur mit einer Liebeszeile,
Das auf deine Veranda weht
Und du lobst den Wind.
(2015 - 2016)
Für Dummies
Bleib nicht bei den Schlangenbeschwörern,
die flöten, Kobraköpfe schweben zu lassen
über der Matte,
das Gift exquisiter Verse in sich saugen,
hypnotisiert von akademischen Standards.
Kaufe eine junge Taube, löse den Fußring,
lass sie frei entflattern bis außer Sichtweite
mit Wirbel,
Realität, Virtualität und Magie zu erkunden,
mit Freude am Fliegen und Nahrungssuche.
Die Phantasie ist das reaktivste Element,
mischt sich mit Luft und dem Marktplatz
von Marrakesch,
sie ist keine Sprache, kein Text, kein Wort,
aber ein Auge ein Korn Wahrheit zu picken.
(2017)
Poesie Ratgeber
Mein alter Ein-Satz Poesie Ratgeber sagte mir:
'Startpunkt:
Wähle ein großes Thema und ein großes Gefühl
Und lege es in bestechender Anfertigung vor.'
Sei eingeführt in:
Das Welttheater der faszinierenden Spektakel im
Pantheon menschlicher Götter, stummer Idole und Illusionen,
Das alle großen Männer und ihre Errungenschaften aufführt.
Dies zurückgewiesen,
Ist meine Position:
Folge strikt den einzelnen Kraftlinien im
Kaleidoskop verschrobener Perspektiven.
Sei eingeführt in:
Kräfte entspringen aus Absichten und Vorstellungen im
Kleinsten bis hinauf in die Meso- und Makrobereiche,
Wo ein Wert mit ins Keimblatt gepfropft wird.
Mein neuer Ein-Satz Poesie Ratgeber sagt so:
'Startpunkt:
Wähle ein echtes Herz und eine wahre Vision
Und lege es in bestechender Anfertigung vor.'
(2017)
Das Gedicht
Das Gedicht hat feinen Witz,
Schreib doch noch ein Zweites.
Nein, - das kann ich nicht,
Ich vergess den alten Mist
Und dann probier was Neues.
(1980 - 2012)
Siebzig
'Sie sind siebzig? –
Denken Sie nicht schon
mit Argwohn an den Tod?'
'Keine Witze! –
Ich trainiere frühauf
für die Senioren Olympics!'
(2014)
Zahn der Zeit
Jeder Mensch braucht um zu essen,
jedes Tier braucht um zu fressen
feste Vorderzähne, scharf zu beißen,
ins knack gesunde Korn zu reißen,
klein, klar, getrennt zu zerlegen
wie uns die Künste vorgeben.
Nie haben die Nager eine Lück',
geborstener Hauer wächst zurück,
doch bei Menschen nagt die Zeit
mit verführerischer Süßigkeit
in die schützenden Schmelzkerne
der technisierten Post-Moderne.
Mit Fäulnis in bleichen Gaumen,
Nuscheln und vermiesten Launen
fehlen die zwei weißen Schneider,
Härte, Kante und Griff der Keiler,
unterhöhlen den forschen Traum
im öden Zahnarztwarteraum.
Die lange Spritze zur Narkose
führt zur kurzen Angstneurose,
Bohren ist ganz ohne Schmerzen,
das Spiegelbild lacht von Herzen
nach sanft befreiender Kosmetik
für jede kulinarische Artistik.
(nach anonymer Quelle)
(2016 - 2015)
Zwischen Zweigen
Zwischen den Zweigen einer Trauerweide,
Ein halbes Sechseck aus Puzzlestücken,
Monds schwacher Schein fällt von der Wand
Gerade über'm Weg durch meinen Vorgarten,
Welche Kinder leben hinter dem Tor?
Mit neun Jahren muss ich fragen:
Was gibt es dort? - Ich weiß es nicht.
Welche Richtung, welche Ziele auslegen?
Dann versetzten sich meine Gedanken ins 'Du'
Für wackelige oder widersprechende Antworten,
Wie bewegt sich unbeseelte Materie überhaupt?
Mit vierzehn Jahren muss ich nochmals fragen:
Wie gelange ich zum Verstehen? - Aber
Jedes frische Herz, eine neue Frage.
Meinen Büchern mit Manie anhängend,
Mit neunzehn Jahren muss ich noch fragen,
Planlos irrend entlang einem Silhouettenband,
Leblos zwischen Rot von Himmel und Fluss,
An einer Ecke: Wie? An der nächsten: Was?
Eine Reklametafel schießt widerwärtig zurück:
Wahrheit kann nur in Vision gefunden werden.
(1995 - 2012)
Der Mond
Der Mond schritt über den Zenit,
Schwebend, ruhig und gleichmäßig;
Ich ziehe die Rollladen runter, fest,
Nach Mitternacht meinen überaktiven
Empirischen Kopf zur Ruhe zu legen,
Nachdem dies Bild analysiert ist:
Warum gleitet es so sanft dahin?
Ich zähle Schäflein: eins . zwei . drei . .
Dösend, fragend ganz ohne Arg, -
Ein Blick, eine Frage, ein Duft, ein Biss
Von Eva konnte niemals eine solch
Fatale Erbsünde nach sich ziehen,
Die uns alle als Menschheit verurteilt, -
Da muss es noch was anderes geben.
Zähle weiter: zehn . elf . zwölf . .
Eine Familie behauptet ihre Dominanz
Über alle Mitglieder der Gruppe,
Eine Elite beansprucht Vorherrschaft
Über die gesamte Bevölkerung,
Erweitern jeden ihrer Machtkreise
Mit Täuschung und Massenmord.
Zähle: hundert eins . zwei . drei . .
Der Mythos erklärt es nicht, -
Aber im treuen Glaubensgehorsam
Nicht weiter in Realitäten einzudringen,
Nicht die Autoritäten zu hinterfragen, -
Lasst uns von Vorne und neu anfangen,
Was haben wir soweit an Fakten?
Zähle: tausend eins . zwei . drei . .
Sternnebel klumpen, brennen, platzen,
Planetensysteme alternieren mit Staub,
Eine perverse Zivilisation vernichtete sich,
Das radioaktiv mutierte DNA Stränge,
Mit Millionen Kometen ausgeschossen,
Von Galaxe zu Galaxe reisen.
(2015)
↓ Schritte der Erkenntnis | | |
↓ Frage | | |
Nutze deine eigenen Augen | | |
Man kann niemanden trauen | | → In eines Lehrers Vorgarten |
| | baumelt ein Wetterstein: |
| | wenn trocken, ist es fein |
| | wenn nass, ist es regnerisch |
| | wenn schwingend, ist es windig |
↓ Beobachte | | |
Nimm einen Hochsitz ein | | |
Lass die eilenden Züge bei | | → Ein Journalist im Stadion |
| | lungert hinter dem Netz: |
| | wenn locker, ist es Null zu Null |
| | wenn zappelnd, ist es Eins zu Null |
| | wenn abgenommen, ist es Endstand |
↓ Notiere | | |
Geh in dein Labor der Bilder | | |
Extrahiere ihre roten Fäden | | → Ein Editor zeigt per Daumen an |
| | was heute druckwertig ist: |
| | wenn neu, ist er hoch |
| | wenn alt, ist er runter |
| | wenn allgemein, ist er flach |
↓ Forsche | | |
Zeige der Schlangen Bissspitzen | | |
und ihre sich windenden Enden | | → Ein Professor ergänzt mit Kreide |
| | die sozialen Pros und Cons: |
| | wenn konform, ist es in |
| | wenn kritisch, ist es out |
| | wenn fremd, ist es vielleicht |
↓ Prüfe | | |
Alle Schritte in Reihe reflektieren | | |
Wer bin ich ? | | |
(2018)
Labyrinth
'Trete hier nicht ein.'
Steht über dem Tor.
'Am Faden erforscht
Ist dies der Grundriss,'
Sagt mir Ariadnes Enkelin
Hypsipyle: 'Sieh voraus:
Hinter dem Eingang
Hast du kein Licht mehr
Von oben oder unten:
Weg ist eine Dimension.
Hinter den Ecken
Dämmert es grau,
Du tastest an der Wand:
Weg die zweite Dimension.
Vor dem Schlussstein
Am Sockel der Leere
Hältst du in Finsternis:
Weg die dritte Dimension.
Dort greifst du nichts,
Greifst wieder vergeblich,
Kommst nicht mehr voran:
Weg die vierte Dimension.'
'Danke, Hypsipyle, zurück:'
Aus einem Lager der Not
Erlöse ich einen Menschen,
Reise zur Palmeninsel,
Schlafe unterm Himmel.
(2015)
Esel
Ich bin der alte, gutmütige Esel,
Von allen genannt 'Verständnis',
Ich ziehe die Karre aus dem Dreck
Und folge den ausgetretenen Pfaden
Hinauf bis zum Observatoriumsturm,
Den gewaltigen Kosmos überblickend,
Mit Hoffnung auf Futter am Ende
Der langen, beschwerlichen Reise.
Dort erblüht die Phantasie:
Ich war hier der aller Erste,
Benenne die Sterne und Nebel,
In urzeitlichen Mythen nachzulesen.
Dort zeichnen die Geräte auf:
Das Vakuum war hier als Erstes
Seit der Ausdehnung des Universums,
Materie - Antimaterie vernichtend.
Kaum wahrnehmbar für irgendwen:
Freiheit für kritische Gedanken
Universell bricht die Tore auf
Fürs alte, gutmütige Verständnis.
(2015)
Validatoren
Ich fand auf google.com Online-validatoren,
die genaue Antworten in Millisekunden liefern:
für html Entwickler,
die auf Fehler in der Auszeichnungssprache prüfen;
für Wahrsager,
die nach Zeichen in Sternenkonstellationen suchen;
für Inquisationsschergen,
die nach Abweichungen vom Dogma bohren;
für NSA Agenten,
die nach Schlagwörtern des Terrorismus fahnden;
für Geisteswissenschaftler,
die nach pseudo-mentalen Begriffen durchkämmen;
für Naturwissenschaftler,
die nach pseudo-logischen Argumenten fischen.
Ich wählte 'Naturwissenschaften',
tippte 'Klimawandel' ein:
'Klimawandel ist hoch spekulativ,
nach Angben von Wikipedia
eine erschöpfende Liste der Faktoren,
die globale Klimaverhältnisse bedingen,
alle bewiesen als Verschwörungstheorien.'
(2017)
Spiegel
Du hältst einen Spiegel
Dein Gesicht zu sehen.
Du bewegst zwei Augen
Deine Taten zu prüfen.
Du versinkst in Reflektion
Deine Gedanken zu formen.
(1986 - 2012)
Augen
Du führst zwei Augen
Über's Ende der See.
Du steuerst ein Schiff
Die Wellen zu kreuzen.
Dein Wort der Liebe
Lässt die Erde als Punkt.
(1986 - 2012)
Füße
Du gehst vier Schritte,
Eine Fläche zu überqueren.
Du streckst zwei Hände aus,
Einen Freund zu begrüßen.
Du entspannst dein Gesicht
Verstellung zu verbannen.
(1986 - 2012)
Pompeji
Heller und prächtiger stehst du im Glanze nun wieder errichtet,
Kühn an den Felsen gebaute, du schönste der handelnden Städte.
Leben und Treiben versammeln die Tore, doch du übersteigst ihre Wünsche,
Ewigkeit will wie die Götter der Strom deines schlagenden Herzens.
Was für dein Leben erstrebst du ist ew'ge Erinnerung der Menschen,
Gierde und Lüste und prunkvolle Mächte lockst du in die Mauern,
Rege zu Gold sich vermehrendes Streben ist dir nur ein Spiel,
Steige und sinke im Brennen der Sonne, verlange den Gott.
Keiner der Götter, verworfen der Gier, am ersten Tage erzürnte,
Aber mit Neiden und Grollen, Gewalt und Besinnen bestimmten die Götter,
Ewig seien, hell aus dem Himmel, all was sie ihr schenkten,
Häuser und Menschen im Scheine der Sonne, in Asche begraben.
(1972)
Auf Flügeln
Wie auf Flügeln trägt mich der Gedanke fort,
Fort über Städte, übers Meer an einen anderen Ort.
Ich versuche, mich an was ich sah, zu erinnern,
Zu erinnern an ihren Blick und ihre Worte wiederfinden.
Als Gast wurde ich empfangen, gepflegt und gefragt,
Gefragt wie ich gewesen und mein Säumen beklagt.
Mir ahnte träumend, ich sei geladen seit langem,
Seit langem ihre Lieder zu hören mit ihren hellen Klängen.
Hier unter den Dächern muss ich sie vergessen, zurück, -
Zurück, wo die Steine zerfallen und die Lichter trügen.
(2012 - 1973)
5 Minuten Slam
Mm...,
Entschuldigung,
Dass ich das Zeitlimit
Schon überschritten habe.
Mm... ist der Blitz,
Mm..., mm... ist der Gedanke,
Weiter denken können wir nicht,
Das ist unsere Spanne.
Wir verbrennen es
Und kaufen es jeden Tag,
Den Sprit zu konsumieren
Und CO2 zu produzieren.
Mm...,
Wir können nicht addieren,
Die Natur braucht geologische Zeiten,
Um ihre Ressourcen zu regenerieren.
Mm..., mm...,
Wir können nicht multiplizieren,
Handlungen verlängern, verketten sich
Bis Konsequenzen explodieren.
Wir fordern sie
Und nutzen sie jeden Tag,
In die flotte Maschine zu steigen
Und hin und her zu kutschieren.
Äh...,
Wir können genau addieren,
Das Fahrzeug braucht Intervall Wartung,
Um verlässlich zu funktionieren.
Äh..., äh...,
Wir können genau multiplizieren,
Kosten dem Kunden zu berechnen
Um mit jedem Kilometer zu profitieren.
Wir lieben sie
Und erlauben es jeden Tag,
Den Vierbeinern uns hinterher zu ziehen
Und ihre Zucht zu präsentieren.
Äh...,
Wir können genau sehen,
Das Haustier braucht regelmäßig Pflege,
Um gesund mitzuspazieren.
Mm..., mm...,
Wir können nicht verstehen,
Fauna entwickelt genetische Vielfalt
Um sich in Arten zu differenzieren.
Wir grüßen sie
Und reden jeden Tag
Mit den Mitmenschen über Life Style
Und das leidige Finanzieren.
Mm...,
Die meisten können nicht sehen,
Der Mensch benötigt wöchentlich Training,
Um seine Bestform nicht zu verlieren.
Mm..., mm...,
Die meisten können nicht verstehen,
Miteinander basiert auf Gerechtigkeit,
Einen Schritt im Gegenwind zu gehen.
Mm... ist das Selbst,
Mm..., mm... ist das Bildnis,
Weiter sehen können wir nicht,
Das sind unsere Sinne.
Äh...,
Keine Entschuldigung,
Dass wir unsere Zeit
Nicht überleben.
(2011 - 2012)
Gestern
Gestern gleitet ins Heute
Unscheinbar wie ein Fluß,
Der dem Auge nach steht;
Täuschend ist die Oberfläche,
Die Wasser schieben, vibrieren,
Sinken wie ein endlicher Tag.
Von der Quelle bis zur See
Die Tropfen erinnern sich nicht
An der Reisen Höhen, Kurven;
Beobachte die gezogene Spanne,
Jeder Pfad hat seinen Abdruck,
Der zum Ende verwischt.
(1979 - 2012)
Ein Wanderer
Ein Wanderer nimmt seinen Stab
Und setzt aus, Ort nach Ort
Das himmlische Land zu erreichen,
Das der Herr seinen Erben gab.
Er wandert freudig gegen das Ziel,
Die Schultern drückt das Kreuz,
Das ihm als Glaubenslast auferlegt
Und Sein Wort den Weg vorgibt.
Die schwere Last zwingt ihn zum Ruhen,
Er kann nicht mehr, er nimmt sie ab,
Mit einer Säge kürzt er den Mittelstamm
Und kann mit festen Schritten ziehen.
Die Pilgerfahrt ist nun leicht und gut,
Er steht am Grenzfluss der Sühne
Und ein Bruder wirft sein langes Kreuz
Als trockene Brücke über die Flut.
Seins ist jedoch um Einiges zu kurz
Und er ruft den Bruder um Hilfe an,
Der: 'Welchen Teil hast du abgesägt?'
Er: 'Den der sozialen Verantwortung.'
(nach anonymer Quelle)
(2012 - 2010)
Europa
Ein weißer, sanfter Stier in König Agenor's Herde
An Sidon's bewachten, mediterranen Stränden
Lud spielend ein, an seinen Hörnern zu ziehen,
Bis die Hirtin Europa seinen Rücken bestieg,
Aber durch Trug nach Kreta geschleppt wurde,
Wo Zeus sich zeigte.
Eine rührende Geschichte mit einem Korn Salz,
Wie heidnische Priester die Magie berechnen,
Beantwortet gewandelte Situationen wieder neu.
Um endlos eskalierende Gewalt zu schlichten,
Nur eine Analyse erhellt Konfliktsituationen,
Eine extra Frage erweitert das Verständnis.
Theseus musste Europa's Sohn Minos töten,
Weit vorahnender Aigeus stürzte sich ins Meer,
Griechische, römische Schwerter wurden überrannt,
Kolonialismus und Sklaverei wurden überlagert,
2 Weltkriege zeigen planetarische Katastrophen
in der Zukunft auf.
(2015)
Hier, um zu bleiben
Jemand rüttelt an der Tür. Ich bin der neue Stil, der bleibt:
Wer ist da? Gedankenlyrik.
Wir sind hier schon etabliert Ich habe mich nach oben gekämpft
als Dienstälteste. als Avantgarde.
Du zersetzt den gut geölten Ich fördere die wertvolle Ressource
Literaturbetrieb. Information.
Du findest Platz hinter den Ich produziere Innovationen aus
anderen Spezialisten. geistigen Realitäten.
Wir erlauben dir pro Strophe Ich werde sie sicherlich einbringen,
einen Kommentar. ganz objektiv.
(2020)
Teilchen
Der Mikrokosmos im Gehirn
hat seine eigenen Elementarteilchen,
Absichten und Vorstellungen, - jede genaustens messbar,
beide mit einem eigenen Willen,
Energie nach Außen abzustrahlen
über ein Feld psychischer Kräfte,
mit einer Vielzahl von Funktionen - mit guten/schlechten und
wahren/falschen Schwingungen
zu lebenslangen Kausalketten
und gigamanischen Imperien, - die rauschend bejubelt werden,
aber keine Rechenschaft geben
über ihren minutiösen Schritte,
die in Schutt und Asche fallen, - im Jammer betrauert werden,
im vorzivilisatorischen Zustand
ohne Maße,
ohne Gewichte und Längen.
(2020)
Wesentliches
Im Zeitraffer
fünfzehn Meter hoch an der schwarzen Kuppel
eilen die Sonnen wie Sternschnuppen vorbei,
tauchen auf, verbrennen alle und verschwinden …
Ich beschreibe, ersehne und ersehne.
Der Himmel verliert sich in einem Vakuum,
in winzigen Blitzen aus einem Vakuum …
Ich wünsche keine Theorie des Seins,
es würde nur das Gedicht abtöten.
Wie es fortläuft wenn man hinschaut …
Ich wünsche
eine Gemeinschaft von Materie und Leben
mit einem Band, Daten festzuhalten,
zu senden, übersetzen und verteilen.
(2020)
| Log 3.8 × 1088 | Planet e - Stern s |
| | |
Aktion | Beobachtung | Bemerkungen |
| | |
Zoom ein | Ein Planet in der bewohnbaren Zone | Eine Petrischale mit einer Kolonie |
Zoom ein | 65 Millionen Lichtjahre entfernt | Ein blauer Planet |
Zoom ein | Dinos verschlingen Pflanzen und Tiere | Die Kleinen bewundern |
| | ihre marodierenden Eltern |
Zoom links | Ein Meteorit rast genau auf sie zu | Sie starren auf die Flamme |
Zoom vor | Da wird nichts mehr sein - Vegetation | Mit nur verdorbenen Früchten |
| und Affen von den Baumwipfeln | ohne Reife oder Vernunft |
Zoom weg | Zu einer neuen Galaxie | Kein Wort zu meiner besseren Hälfte |
Zoom aus | mit einem neuen Horizont | oder die Kinder |
(2018)
| | Ideenschmiede | | |
| | für ein besseres Leben | | |
| | | | |
Ich bin eine Ideenschmiede | | | | |
mit neuen Gedanken | | | | |
und leichtem Gewinn, - | | Ich bin ein Ingenieur, | | |
| | fertige auf Anordnung, - | | Ich bin ein Kritiker, |
| | | | auszusprechen |
Vor 20ooo Jahren: | | | | was ins Auge fällt, - |
Lasst uns Kühe züchten | | | | |
für Milch und Fleisch, | | lese die besten aus, | | |
| | maximiere Ergebnisse, | | eine gute Idee |
| | | | überall zu verbreiten |
Vor 10ooo Jahren: | | | | an Ohren und Stimmen, |
Wir brauchen reichere,, | | | | |
würzigere Nahrung, | | Viehtreiber | | |
| | führen sie herum, | | zu loben und zu fragen |
| | | | wie Kühe Samen und Gas |
Jetzt und fortan: | | | | unterm Schwanz ausstossen, |
Folge dem Fortschritt | | | | |
mit Produktion für alle, | | rode Wälder, | | |
| | füttere Mast, | | über die Erde aufsteigt |
| | | | wie ein trüber Dunst, |
Menschen fassen nicht | | | | wo keiner sich sorgt, |
Dimensionen über | | | | |
ein bis zehn Kühe, | | modernisiere, | | |
| | Ziel programmiere, | | eine Grünhausatmosphäre |
| | | | fest einzuwecken |
| | | | als Beispiel: |
| | | | |
| | Ideenschmieden | | |
| | sind nicht der Weg. | | |
(2018)
Innere Stimmen
Langsam füllt sich in meinem Kopf,
was Hier und Jetzt nicht können,
mein Wille Schritt für Schritt,
den ich oben von der Brücke übe,
spucke in den Kahn, renne rüber,
wo er folglich überladen absinkt,
erleichtert, dass es so nicht reichte,
würge ich weder Freude noch Reue,
gebe aber trotzig Bestimmtheit dazu.
An flüchtigen Spuren der Sinne,
die wie Rein und Raus verwehen,
krallt sich mein Gedächtnis fest,
wie lege ich sie in Worten nieder,
werkle an des Torsos Glieder,
lösche, ergänze Punkt für Punkt,
versucht von schillernden Tönen,
zügle ich weder in Jubel noch Ekel
den Antrieb zur Besonnenheit.
Jetzt entfalten sich meine Segel,
fliege enthemmt Auf und Davon
hinweg über geologische Spannen,
mit einer Handvoll Methoden werden
die Daten geprüft, Fehler behoben
bis in die fernsten Verkettungen,
frei aus des Gehirns Kaleidoskop
entwickeln sich Farbe auf Farbe,
Wehe, wenn nicht in Bescheidenheit.
(2018)
Post-Moderne Poesie
Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Ich kann keine Vorstellung fassen
Und weiß nicht, ich könnte es.
Die Basis ruft nach einem Medium,
Das soziale Umfeld zu vergrünen!
Aber die alten, steifen Bonzen sagen:
'Störe nicht, die fleißig arbeiten.'
Der nächste Stern verspricht helles Licht.
Wer baut ein Medium, dorthin zu reisen?
Aber die alten, steifen Bonzen sagen:
'Da sind wir fleißig am arbeiten.'
Wüstenstaub in der oberen Atmosphäre
Trägt keine Spurenelemente weiter.
Die scharfe Krähe wittert über dem Gras:
'Ich, der post-moderne Poet,
Besinge nicht des Lebens Möglichkeiten,
Enttäuscht, gewiss meiner Kleinheit,
Aber ich weiß nicht warum.'
(2017)
Wüste
Wüste streckt sich. Kein Wasser bis zum Horizont
Oder morgen. Sei selbstversorgend.
Öde Klause, wo Glaubenssätze geflochten werden,
Um Ihn greifbar zu machen.
Wüste dehnt sich. Grünende Oasengärten versanden
Oder verkommen. Sei selbstbedacht.
Sein Name besänftigt nicht den Streit der Menschen
Um ein stattliches Herrenhaus.
Wüstendünen wandern. Wie Korruption heute hier
Oder nächstens dort. Sei selbstverteidigend.
Häuser werden mit Schaufeln und Eimern freigelegt
Für schützende Erdwälle.
Wüstenstaub steigt auf. Er zieht in gelben Wolken
Um die Erde. Sei selbstkritisch.
Milliarden Mikrokristalle regnen ab, schleifen ab,
Das Seine Gebote hinterfragt.
(2017)
Macht
Profite
Wir machen Profite aus unserer Arbeit
Mit Einsatz von Wissen und Fertigkeiten,
Wir rekrutieren in unseren Großbetrieb,
Institutionalisieren unser soziales System,
Hoch hinaus: Le système, c'est moi.
Privilegien
Wir surfen auf flotten Wellenkuppen
Mit greif-, unangreifbaren Privilegien,
Wir steuern die Pressemanipulationen,
Schuftende haben nichts anzumelden,
Vorgegeben: La réalité, c'est plaisir.
Plagen
Wohin wenden wir uns von hier?
Was nehmen wir jetzt in Angriff?
Plage sie platt mit ihren Kindern
Von der Gürtellinie an nach unten,
Weiter so: Liberté toujours.
Perversitäten
Schlächter arbeiten nach Pseudowissen,
Süßen ihre Augen mit barem Gewinn,
Vergiften tropfend Essen, Trinken, Kleidung,
Stehlen perverses Ich, Leben, Zukunft,
Entschlossen: Unité de la gênealité.
Post
Unsere Tricks sind unsere Achillesfersen.
Spatzen drängeln sich zuhauf auf Dächern,
Zwitschern mit Stimmen der Geschändeten.
Uns ist kein Ausweg mehr offen
Außer Kapseln mit Zyanid.
(2012 - 2011)
Wie lange
Wie lange werde ich anklagen
Und Menschen ohne Esprit
Sich von mir zurückziehen,
Wie lange werde ich anklagen
Und Verbrecher Felsen schieben,
Um meinen Weg zu stoppen,
Ich werde so lange posaunen
Wie dem kritischen Maßstabe
Menschliches Tun grob fehlt.
(1985 - 2012)
Zaudere nicht
Zaudere nicht, - starte durch.
Bekämpfe deinen Feind nicht mit Waffen,
Feuer speiend,
Zerreiße seine Pläne in nackter Öffentlichkeit.
Sprich,
Wenn du deine Zunge an Ketten schließt,
Begräbst du deine Seele unter der Erde.
(1990 - 2012)
Lasst uns
Lasst uns
Im Namen des Herrn sprechen.
Lasst seine Wahrheit leuchten,
Gradlinigkeit und Versöhnung,
Wie von stürmischen Wolken
Säuren gewaschen werden.
Lasst seine Hände heilen
Verbitterte, Verzweifelte, Gewalttätige,
Illusionen und falsche Argumente
Von verworfener Macht bereinigen.
Wir sprechen aus seiner Gnade,
Wenn wir ein Zeichen der Liebe
Auch unseren Feinden schicken.
(1990 - 2012)
Komm, trete ein
Komm, trete ein durchs hohe Tor
Und erquicke dich mit Frohsinn,
Leg ab deinen kostbaren Schmuck,
Lass genug sein deiner Freunde Hilfe,
Verzichte auf deiner Schönheit Glanz.
Um in diesen Garten zu kommen, hast du
All dies und den Körper zurückgelassen.
(1984 - 2012)
Stellenangebot
Am Tor Deines Weinberges frage ich an:
Gibt es da Arbeit für meine linken Hände?
Was hast du gelernt? - Poesie.
Was hast du zuletzt gemacht? - Nicht viel.
Komm herein, tret auf mein weites Feld.
Siehst du die steilen Hügel und Rebstöcke,
Siehst du die dunklen Wälder dahinter liegen,
Das steinige Ödland und die Umweltschäden?
Wer macht die Arbeit außer meinen Dienern?
Hier sind deine Arbeitsklamotten:
Altes Hemd, Hose, Kappe und feste Schuhe.
Mach dich fertig,
Hier sind deine Arbeitswerkzeuge:
Wort, Stift, Papier und Multi Media.
Geh an die Arbeit,
Zuerst wo es heute am Dringendsten Not tut,
Wo die dicksten Brocken zu räumen sind:
Wahrheit soll den Image Faschismus brechen,
Entschlossenheit verwurzelten Hass überwinden.
(2009 - 2012)
Leere Dosen
Leere Dosen werden vom Wind getrieben,
Ihr Geklapper lässt nach, obwohl es bläst:
'Ich spreche mit flüsternder Stimme,
Ich öffne sanft deine großen Augen,
Um eine neue Landschaft auszubreiten,
Wo ich die Pflanzen und Blumen benenne,
Meine Worte, Gesten, Versprechen sind klar:
Gebe meine Liebe an alle Menschen weiter.'
(1990 - 2012)
Gesicht
Ich stehe mit meinem Gesicht gegenüber dem Herrn.
Eine Luftsäule spricht zu mir, verdeckt den Blick
Auf die weite Landschaft dahinter, - kann das sein?
Ich bin zurückgeworfen, - die Säule sagt:
Ich bin ungeduldig, dass du sehen lernst:
Unterscheide gut von böse.
All das Schlechte in der Luft
Braucht extra Fürsorge.
Unterscheide wahr von falsch.
Das Mögliche in der Luft
Ist alles Wahrheit.
(2020)
Glaube
Ich erkenne im Licht, was wir nicht sehen,
Spirituelle Kräfte
Erstrecken sich zu den Ärmsten der Armen.
Ich mühe mich geduldig im trügerischen Leben,
Menschliche Tugenden
Bücken sich zum staubigen Sand und Boden.
Ich analysiere trocken die kleinen Bruchstücke,
Ein Word
Bringt eine Gemeinheit auf den Punkt.
Ich spreche alle Sprachen.
(2020)
Hoffnung
Hoffnung richtet sich auf Leben.
Erwartung ist um Millionen Jahre älter
als formale Rituale.
Vorausschau zielt ins Unendliche weit
über formale Religionen.
Aus winzigen Samen des Glaubens
und täglicher Arbeit
überlebt eine Blüte in der Realität.
(2020)
Gewissen
Kellner, noch einen Whisky
nach dieser Schrotflintenpredigt,
wo der Pastor uns harten Holzköpfen
auf gut Deutsch eintrichtern wollte,
die wir in ein freies Land zogen,
um Himmels Grenzen auszuloten
und uns am Ende neben dem Klavier-
spieler im verrauchten Saloon finden.
Gott ist überaus großzügig gewesen,
Er gab uns alles, was wir brauchen,
Er hilft jedem Baby
vom Krabbeln zum Gehen,
Er hilft uns in den allerersten Schritten
unser Gewissen, Kopf, Hände zu nutzen
genau in dieser Reihenfolge: zuerst
Übe Gerechtigkeit und gewähre Gnade.
(2020)
Kopf
Kellner, noch einen Whisky
nach dieser Schrotflintenpredigt,
um uns das Elementarste beizubringen,
uns in Träg- und Trunkenheit Verfallene,
Gläser und Münzen über Theken schiebend,
rechtliche Positionen zum Schlachthof tragend,
wir brauchen Entgiftung, nicht vom groben Übel
ins Elend zu stürzen.
Gott ist überaus großzügig gewesen,
unsere praktischen Bedürfnisse zu besorgen,
als Pionier lernt man schnell,
den Kopf gezielt einzusetzen,
bleib im Sattel, finde durch das Terrain,
bewache den Zug, bau die Holzhütte auf,
sonst bleibt nur ohne Reue oder Fluch
ein unmarkiertes Grab.
(2020)
Hände
Kellner, noch einen Whisky
nach dieser Schrotflintenpredigt,
uns in die Höhen des Himmels zu führen,
wo Gott oben alleine thront und richtet,
Er würfelt nicht,
noch spielt Er Karten
oder verbirgt ein Ass oder Revolver
unter dem Gürtel.
Gott ist überaus großzügig gewesen,
unseren Augen kosmische Horizonte zu öffnen,
als Astronaut lernt man einmal,
Objekte aus einer Vision zu greifen,
in gedankliche Operationen zu binden,
Terra formen, Pflanzen säen, einernten,
sonst, Gott verschwendet keine Kugel
an einem toten Pferd.
(2020)
.
Schöpfung
Gott gab seine Schöpfung
In die Obhut des Menschen,
Seinen Geist vieler Arts
auszustrahlen,
Demut, Gerechtigkeit, Frieden.
Nicht Luftlichtern nachzuziehen,
Die mit fahlen Verspechen locken,
Sie verblassen.
Nicht auf Werkzeuge zu bauen,
Die an keinem Berg vorbeiziehen,
Den sie nicht ins Meer abtragen.
Ihre Weine, ihre Tränen schenken
Keinen Trost, aber Verderben.
Nur
Die sein Reich im Herzen
Betreten,
Werden ewiges Leben
Finden.
(2011- 2016)
Ich bin der Herr, dein Gott,
Der Himmel und Erde geschaffen hat
Und alles was darinnen ist.
Außerhalb meines gegebenen Rahmens
Besteht kein dauerhaftes Leben
Und ich verlange Rechenschaft
Von Handlungen und Gedanken.
Der Mensch sieht sein göttliches Bild
Und von Natur gegebene Grenzen
In seinem Herzen und Verstand
Nur mit Furcht vor dem Herrn.
Meine Schöpfung gewährt Unterhalt
Für die, die Schutz suchen
im Streben, den Weg zu finden.
Meine Schöpfung gewährt Freude
Für die, die Wissen suchen,
In Werken meinen Namen zu loben.
Beides Bilder meines Reiches,
Aber keiner sammelt die Früchte,
Außer im Geiste der Demut.
Im Überschreiten meines Rahmens
Wird Mensch nicht mehr Mensch sein,
Sein Herz eine verdorbene Chimäre,
Mentalität speit Trotz,
Und Erde nicht mehr Erde,
Wasser dehydriert,
Und Giftstoffe alleine bleiben.
(1991 - 2018)
Ich bin der Herr, dein Gott,
Der über alles Leben herrscht
Von Anfang bis zum Ende der Zeit.
Außerhalb meines gegebenen Rahmens
Besteht kein dauerhaftes Leben
Und ich verlange Rechenschaft
Von Handlungen und Gedanken.
Wie ich meine heilende Hand in Liebe,
In Gleichheit allen Menschen reiche,
Erkennt ihr euren Platz auf Erden
Nur mit Reue in euren Herzen.
Sie reichen Güter und Wissen weiter
An die nächsten, fernsten Gemeinden,
Meine Liebsten sind die Ärmsten.
Sie erforschen, heilen und verteidigen
Jeden in Folter geschändeten, verlorenen,
Oder ich werde die Unterdrückten aufrichten.
Beides Bilder meines Reiches,
Aber keiner wird Frieden finden,
Außer im Geiste der Demut.
Im Überschreiten meines Rahmens
Wird Leben durch Arglist hintergangen,
Hass erhebt sich als herrschendes Schwert,
Unterjochung würgt allen Atem ab,
Und Gegenstände werden zu Waffen,
Verbrechen beginnen ihren Todesmarsch,
Und Terror alleine bleibt.
(1991 - 2018)
.
Ich bin der Herr, dein Gott,
Dem alle Dinge offenbar sind,
Der aller Herz und Verstand prüft.
Außerhalb meines gegebenen Rahmens
Besteht kein dauerhaftes Leben
Und ich verlange Rechenschaft
Von Handlungen und Gedanken.
Wie ich Wahrheit in Liebe zeige,
In der Einheit aller Menschen,
Erkennt ihr Verstand und Wahrheit
Nur mit Güte im Herzen.
Die eine Ähre Weizen erforschen,
Testen und pflanzen ein Feld,
Um Nachbarstädte zu ernähren.
Die einen Funken Schönheit fassen,
Rein in Überlegung, Auge, Mittel,
Ermutigt, berichten weit.
Beides Bilder meines Reiches,
Aber keiner erhört mein Wort,
Außer im Geiste der Demut.
Im Überschreiten meines Rahmens
Wird Freude durch Lüge gebrochen,
Selbstbetrug verfälscht Argumente,
Hohe Pläne vernichten sich selbst.
Und Worte verzerren sich zu Schreie,
Katastrophen ersticken den Planeten,
Und Schweigen alleine bleibt.
(1991 - 2012)
Ich bin der Herr, dein Gott,
Ich bin der Quell des ewigen Lebens,
Gewähre allen Suchenden Erfrischung.
Außerhalb meines gegebenen Rahmens
Besteht kein dauerhaftes Leben
Und ich verlange Rechenschaft
Von Handlungen und Gedanken.
Wie Ich meine spirituellen Gaben
In Überfluss an alle Menschen verteile,
Haben eure geistigen Bemühungen Erfolg
Nur mit meinem Willen im Herzen.
Beratend, beredend mit einem Nachbarn,
Gib deinen räumigen Vorstellungen
Eine kurze, klare Selbstpositionierung.
Prüfe genau deine eigenen Fehler,
Folge deinen Absichten in ihren Fäden
Bis in die entferntesten Konsequenzen.
Beides Bilder meines Reiches,
Aber keiner erfasst ihre Maße,
Außer im Geiste der Demut.
Im Überschreiten meines Rahmens
Werden Stalaktiten vom Himmel sinken,
Hoffnungen versteinert zu Boden bröckeln,
Irrende Schritte ihre Furcht widerhallen,
Und die Erde wird ihre Gänge schließen,
Ekel durch verkeilende Spalten drücken,
Und Wüste alleine bleibt.
(1995 - 2018))
Ich bin der Herr, dein Gott,
Der seinen einzigen Sohn gegeben hat
Zur Erlösung von aller Ungerechtigkeit.
Außerhalb meines gegebenen Rahmens
Besteht kein dauerhaftes Leben
Und ich verlange Rechenschaft
Von Handlungen und Gedanken.
Ich bin das ewige Wort des Lichts,
Nicht zu verbrennen, sondern zu zeigen,
Werde neu geboren aus meiner Gnade,
Verbreitet den Frieden unter euch.
Mein Wort ist reichhaltige Nahrung,
Es erreicht volle Reife im Geiste,
Es trennt gute und schlechte Wege.
Mein Wort ist Vergebung,
Es legt seinen Weg offen aus,
Um irrenden Seelen zu leiten.
Beides Bilder meines Reiches,
Aber keiner erkennt mein Licht,
Außer im Geiste der Demut.
Im Überschreiten meines Rahmens
Haben Übeltäter sich selbst verurteilt,
Zuerst Heuchler in schlichten Kleidern,
Schuldig der Täuschung und Verbrechen,
Und Bestien ohne eine Ausweg
Werden zur Zyankalikapsel greifen,
Aber ich sammle meine friedvolle Herde.
(1997 - 2018)
.
Lukas 6,45
Genug Kontrolle, um zu regieren?
Nie genug Werkzeuge der Macht?
Zu wenig Einfluss über ein Volk von
Bauern durch Territorium und Traditionen?
Korruption wird zugeschnitten durch
unterdrückende Gesetze und Folter,
bezeugen Macht, denn der Mund
spricht, wovon das Herz voll ist.
Mittel können beschafft werden.
Realitäten werden konstruiert.
Datenkontrolle steuert eine Bevölkerung von
Experten durch politische Korrektheit.
Sanfte Techniken setzen es durch mit
cyber - bio - chem - rad Waffen,
bezeugen Macht, aber ein steriles Wort
stinkt vom Herz zum Mund zum Himmel.
(2015)
Mehr Sterne
Es leuchten mehr Sterne als eine herrschende Sonne.
Weiter draußen ziehen meine Phantasien Spiralen,
Ihre fernen Lichter, Wärme und Güte strahlen herab,
Einmal werde ich eine meiner Hoffnungen realisieren.
Etablierte Systeme, intellektuelle Masken der Macht
Der globalen Akteure auf unserem kleinen Planeten
Verschleiern, verwerfen, verdrecken unsere Erwartungen
Damit ihre Profitgier unangefochten freie Bahn hat.
Missbraucht wird der Fortschritt als Motor der Macht,
Mit Agenzien uns human-genetisch zu programmieren,
Unsere Ziele, langen Atem und Widerstandskraft
Gegen Dreckwühler wie die privilegierten Eliten.
(1991 - 2012)
Zynismus
Was ist euer geistiger Horizont, wenn nicht Zynismus,
Was sind eure Gedanken, wenn nicht bröckelnde Gerüste
Aus Asche, eure Gefühle abgeworfene Schlangenhäute?
Mein Wort ist das alleinige Wort der Wahrheit.
Im Überschreiten meines gegebenen Rahmens
Für den Menschen erreicht ihr kein Auskommen
Und ich verlange Rechenschaft
Von Taten und auch Gedanken.
Alles Göttliche habt ihr als eine Last verworfen,
Keine eurer Errungenschaften ist in meinem Namen.
Was bezeugen eure Paläste, außer schwarzem Marmor,
Der Licht verschluckt, eure Fortschritte geätzte Narben
Unter Leinen, eure Arbeiten Stollen der Verwerfung?
Trost aus meiner Gnade habt ihr zurückgewiesen,
Um niedrigen Reizen aus Illusionen nachzugehen,
Als was fungieren eure Institutionen, außer als Aufzüge
Aus Subkulturen, eure sozialen Bräuche Zerstreuung
Von Unzucht, eure Altäre stumm polierte Platten?
Eure üblen Machenschaften verurteilen euch,
Ihr betreibt Gaskammern als Sozialsport,
Ihr entlasst eure Kinder in die Staatsprostitution.
Euer Gang der Propaganda, Bestialitäten
Und Selbsttäuschungen führt auf euch zurück,
Mit eigenen Händen drückt ihr die Augen ein,
Mit eigenen Nägeln reißt ihr die Gedärme,
Zerschredderte Zungen lallen Schmerz.
(1993 - 2012)
Täglich hinter Leuchtreklamen
Verstummen mahnende Stimmen
Gegen Folter und Autokraten
In leisen Tränen und Wimmern.
Sie werden zur Ordnung gebracht
Mit Kollaps und geheimer Macht.
Ärzte und Anwälte sehen hinweg,
Kleine Tropfen zum guten Zweck.
Millionen werden zu Grabe getragen,
Immer, immer die Glocken klagen.
(2014)
Flussab
Im Wasser spiegeln sich unsere Wege,
Gekräusel im Fluss, Wellen im Meer,
Sterne im All sind hier knappe Längen.
Die Entfernung zu Gott scheint messbar,
Nach oben? Nach unten? - Flussauf,
Der grün und algenreich vorbeizieht.
Seine Worte aus der Ferne raten uns:
Steig' auf zu den Quellen des Lebens,
Wo die Bäche noch klar und blau sind.
Rudere mit Fleiß gegen die Strömung,
Lasse dich nicht nach unten treiben,
Schlage nachts dein Zelt am Ufer auf.
Lange, schnelle Boote zielen nach unten,
Gestopft mit Köpfen, Waren und Waffen,
Eilen bespannt mit flackernden Wimpeln.
Stur wie in vorausgegangenen Zeiten
Folgen ihre Kapitäne der gleichen Route,
die zu Kolonien und Weltkriegen führte.
Sie stürzen über die engen Fälle hinunter
Am Rande von fahlen, grauen Strudeln,
'Nie Um' zeigt jetzt die schwarze Flagge.
Die Könige und Präsidenten unserer Zeit
Steuern auf planetarische Katastrophen zu,
Zu sinken in weiter Öde, Stahl und Sand.
(2016)
Kolonne
Wie eine Kolonne, wie so oft zuvor,
Dringt das Elend mit Kämpfern ein,
Plünderung, Mord, gehackte Kehlen.
Wie zerstäubte Flocken entkommen,
Wurde Unwiederbringliches beweint:
'Er ließ mich in Finsternis verharren
wie die schon lang Verstorbenen.'
'Sieh uns verzweifeln, Herr
dieser blutigen Erde.'
Das ästhetische Wortgebinde
Fasst nicht die Tat,
Die stumpfe Ansicht von Leichen
Bewegt nicht das Auge,
Es fehlen Anzeige und Schellen
Zur Gerechtigkeit.
Dies ist ein Plakat
Mit Fakt, mit Bild, mit Aufruf,
Das morgen
Groß von allen Wänden prangt.
(Quellen: Klagen des Jeremiah 3,6 und
G. Walden Wir, die Verlorenen - 1943)
(2014)
In Einsamkeit
Viele Kilometer von der nächsten Behausung
Im leichten Flackern eines Birkenholzfeuers
Saugt ein einfacher, scharfer Kopf Seine Zeilen auf,
Verfolgende Augen eines Spions zerstückeln das Bild
Zu berichten: 'Seine sanfte Stimme hat nie gesprochen.'
In Verlassenheit
Abgetrennt von den Abteilungen für Genesende
In einem gedämpften Bereich für die Sterbenden,
Eines Kranken Atem verlangsamt sich, gibt auf,
Toxische Drogen erstarren sein Gesicht in Agonie
Zu beweisen: 'Seinen Frieden hat es nie gegeben.'
(1990 - 2012)
Entmenschlicht
Entmenschlicht in CIA Gaskammern,
Sadismus- und Sodomiearbeitslagern,
Stammeln sie mit abgetrennten Zungen
'Werden diese Verbrechen gestoppt,
Menschen ihre eiligen Schritte anhalten,
Um diese Beulen ans Licht zu zerren?'
Sie betteln mit verstümmelten Händen
Grundlegende Würde gewährt zu werden,
Luft zu atmen, die nicht vergast ist,
Wasser zu trinken, das nicht vergiftet ist,
Brot zu essen, das nicht verseucht ist.
Ihre Gebete schauen auf den Herrn,
Ihre sterbenden Hoffnungen auf Länder,
Die moralische Verwerfungen nicht dulden,
Um von ihren Ketten befreit zu werden.
(1992 - 2012)
Diese Verbrechen
Diese Verbrechen menschlicher Verwerfung,
Gaskammern und Staatsprostitution,
Diese Verbrechen schreien zum Himmel
Vor den Ohren des Herrn.
Diese Verbrechen schreien zum Himmel,
Nachgeben und schweigendes Dulden
Werden nicht mehr unbemerkt bleiben
Vor der Geduld des Herrn.
Ich werde mein Licht abwenden,
Ihre gemeinen Absichten verurteilen,
Das Land der Dunkelheit überlassen,
Dass es sein Gesicht nicht mehr sieht.
Im Abgrund geistiger Verdorbenheit,
Menschlichen Könnens, Bequemlichkeit,
Werde ich ihnen meinen Rat verweigern,
Dass Unkraut ihre Städte überwuchert.
Bestien sehen nicht die Stufen,
Die zu meinem Gerichtsstuhl führen,
Nur die im Geiste demütig leben
Sammele ich als friedliche Herde.
(1991 - 1992)
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V.i.S.d.P. | Udo Frentzen |
Adresse | Benfleet Str. 13 |
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Notiz 2 Daten beziehen sich auf die Englische - Deutsche Versionen. |